UNTERSTÜTZUNG FÜR SCHWANGERE

Rheinische Post,

(bro) Schwangere sind selbstbewusster geworden, verstecken sich nicht, weil sie Mutter werden – auch wenn sie Hilfe brauchen. So beschreibt Sozialpädagogin Annegret Lodewick die Entwicklung, die sie als Beraterin im Verein Hilfe im Schwangerschaftskonflikt (hisko) beobachtet hat. Als der Verein vor 20 Jahren begann , Schwangeren in Not Hilfe etwa für die Erstausstattung des Kindes zu geben, in Gesprächen für das Leben mit Kind zu plädieren, waren die Frauen oft zurückhaltend. „Heute sprechen sie anders über das Muttersein, wollen ihr Kind haben – und dann sind wir gefragt“, berichtet Lodewick.

Denn die Notlagen, wegen der die Frauen Hilfe suchen – 233 waren es 2007, seit der Gründung mehr als 3000 -, sind eher schwieriger geworden. „Viele sind hoch verschuldet, da sie nicht gelernt haben, mit Geld umzugehen, und auf Kredit konsumieren“, so Lodewick. Auch die Belastbarkeit sei heute geringer, schon kleine Aufgaben machten große Schwierigkeiten. Daher ist es ein Ziel, mit den Frauen die Zukunft zu planen und sie zu aktivieren. Das selbstständige Aussuchen der Baby-Ausstattung oder Anträge für

Zuschüsse zählen dazu. Natürlich stärkt Lodewick bei den Beratungen die Frauen, gibt Tipps und versucht, die Familie einzubeziehen. Der Verein ist wichtiger Bestandteil im Hilfenetz der Stadt. Oft schicken die Schwangerschaftskonflikt-Beratungsstellen Frauen zum Verein, die ihr Kind austragen wollen, aber mit den Problemen, die sie dabei sehen, schwer fertig werden. Seine Arbeit bewältigt der Verein mit etwa 100 Mitgliedern, die hinter den Bemühungen stehen, Lösungen suchen, Spenden sammeln. Aber es lohnt sich, denn – so die Vorsitzende Katrin Johns – „etwas zu bewegen. Hilfe zu gestalten, kann Glück sein“. In der kleinen Beratungsstelle wird jedenfalls viel bewegt.

Hilfe im Schwangerschaftskonflikt, Telefon 683198, Konto 10099950, Stadtsparkasse Düsseldorf

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Katrin Johns (l.) und Annegret Lodewick vom Verein Hisko. rp-foto: gabriel

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